Anlage |
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Name der Anlage: | KKK – Kernkraftwerk Krümmel |
Bundesland: | Schleswig-Holstein |
Betreiber: | Kernkraftwerk Krümmel GmbH und Co. oHG |
Gesellschafter: | Vattenfall Europe Nuclear Energy GmbH (50%), PreussenElektra GmbH (50%) |
MitarbeiterInnen: | Ca. 200 (Stand Februar 2024) [1] |
Reaktortyp: | Siedewasserreaktor, Baulinie 69 |
Leistung, elektrisch: | 1.402 MW brutto, 1.346 MW netto |
Baubeginn: | 05.04.1974 |
Netzsynchronisation: | 28.09.1983 |
Entsorgungsvorsorge-nachweis: | „Die Einlagerung schwachaktiver Abfälle wird schon seit einiger Zeit (in der ASSE II, Anm. d. Verf.) durchgeführt, das Einbringen mittelaktiver Abfälle ist ausgiebig erprobt und kann nunmehr routinemäßig vorgenommen werden. Die Arbeiten zur Einlagerung hochaktiver Abfälle werden in absehbarer Zeit erfolgreich abgeschlossen werden können.“ (Vorbescheid zur Standortwahl 07.09.1972) [2] |
Leistungsbetrieb: | Kommerzieller Leistungsbetrieb ab 28.03.1984 |
Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde: | Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN) |
Besondere Gefahren: | Die Siedewasserreaktoren der Baulinie 69 weisen schwerwiegende Konstruktionsmängel auf, die nicht nachgerüstet werden können. Die Druckbehälter entsprechen nicht den Sicherheitskriterien späterer Baulinien. Insbesondere die Schweißnähte stehen unter zu hoher Spannung, können teilweise nicht überprüft werden, Ermüdungsrisse entstehen. "Bei einem schweren Unfall in einem Kernkraftwerk des Typs SWR 69 tritt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine große Freisetzung von Radioaktivität in die Umwelt auf." [3] In der Elbmarsch ist seit 1986 eine besonders auffällige Häufung von Leukämieerkrankungen zu verzeichnen. Bis heute ist ungeklärt, ob das AKW Krümmel, das Forschungszentrum Geesthacht oder beide Anlagen dafür verantwortlich sind. [4] |
Meldepflichtige Ereignisse: | 357 (Stand 31.12.2023) [5] |
Stilllegung |
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Außerbetriebnahme: | 4. Juli 2009: Nach mehreren Störfällen kam es am 04.07.2009 zu einer Reaktorschnellabschaltung, danach ging das AKW Krümmel nicht mehr in Betrieb. |
Abschaltung, endgültig: | 06. August 2011 |
Strommengenübertragung vom AKW Brunsbüttel: [6] | Auf das AKW Grohnde: 11.07.2019: 10.000 GWh, 07.10.2020: 3.000 GWh, 06.01.2021: 5.000 GWh, 15.07.2021: 4.604 GWh Auf das AKW Ohu/Isar 2: 05.02.2020: 6.000 GWh, 06.01.2021: 5.000 GWh, 29.07.2021: 4.000 GWh, 03.12.2021: 10.285,11 GWh Auf das AKW Brokdorf: 21.02.2020 5.000 GWh, 17.12.2020: 5.000 GWh, 12.05.2021: 1.833,44 GWh, 12.11.2021: 500 GWh Auf das AKW Neckarwestheim 2: 26.11.2021: 2.000 GWh |
Stilllegungsantrag: | 24.08.2015 Antrag auf Stilllegung und Rückbau [7] 13.12.2016: Antrag auf den Betrieb eines Zwischenlagers (LasmAaZ) nach § 7 StrlSchV [8] 31.03.2017: Bauantrag 24.07.-24.09.2018: Öffentliche Auslegung der Unterlagen [9], Mustereinwendungen des Lüneburger Aktionsbündnis gegen Atom (LAgAtom) [10] 11./12.12.2018: Erörterungstermin; das MELUND verweigert die Veröffentlichung des Wortprotokolls. [11] 02.02.2024: Auf eine Anfrage im Landtag erklärt der schleswig-holsteinische Umweltminister, dass Ende März 2024 mit einem Entwurf für die Stilllegungs- und Rückbaugenehmigung zu rechnen sei. Dieser werde an den Antragsteller, den beteiligten Behörden und dem Bundesumweltminister zur Prüfung zugestellt. Wann mit einer Genehmigung zu rechnen sei, könne noch nicht gesagt werden. [12] |
Kritik u.a.: |
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Rückbau: | Vattenfall setzt 10-15 Jahre für den "Rückbau bis zur Grünen Wiese" an. [14] |
Kosten: | Laut Vattenfall ca. 1 Mrd. Euro [14] |
Klagen von Vattenfall: | Vattenfall klagte wegen der Stilllegung der AKW Krümmel und Brunsbüttel vor dem Bundesverfassungsgericht und dem Internationalen Zentrum zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten (ICSID) in Washington. Vattenfall fordert Schadenersatz in Höhe von ca. 4,7 Mrd. Euro. [15] 06.12.2016: Das Bundesverfassungsgericht entscheidet, dass für die nicht mehr verstrombare Reststrommenge des AKW Krümmel Entschädigung zu zahlen sei. [16] 04.07.2018: 16. Novelle des Atomgesetzes: Der Bundestag beschließt, dass Vattenfall für die nicht mehr nutzbaren Stromkontingent des AKW Krümmel und des AKW Brunsbüttel entschädigt wird - obwohl das Bundesverfassungsgericht eine Entschädigung für Brunsbüttel gar nicht gefordert hat. Die Höhe der Entschädigung sollte erst nach Ende der Betriebszeiten der AKW festgelegt werden. [17] 29.09.2020: Aufgrund einer Klage von Vattenfall entschied das Bundesverfassungsgericht, dass die 16. Novelle des AtG zu unbestimmt ist und verpflichtete den Gesetzgeber zu einer Neuregelung. [18] März 2021: Die Bundesregierung einigt sich mit den Energiekonzernen auf einen öffentlich-rechtlichen Vertrag, der Schadenersatzzahlungen vorsieht, alleine an Vattenfall in Höhe von 1,425 Mrd. Euro. Die offenen Verfahren sind damit beendet. Die Gremien der Konzerne und der Bundestag stimmten im Juni 2021 zu. Die Regelungen sind im Rahmen eines 18. Gesetzes zur Änderung des Atomgesetzes in Kraft getreten. [19] |
Abfälle |
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Brennelemente: | Uran-Brennelemente, Hochabbrand-Uran-Brennelemente; keine Genehmigung für MOX-Einsatz Insgesamt sind 3.928 Brennelemente (680 t SM) angefallen. [20] 104 Brennelemente haben wegen der ungeplanten Stilllegung einen deutlich niedrigeren Abbrand. [21] |
Externes Lager: | 15.12.2019: Überführung von 12 unbestrahlten Brennelementen in das Standort-Zwischenlager Krümmel. Damit sind alle Brennelemente sind aus dem Reaktor entfernt. [22] |
Betriebsabfälle: [23] | Genehmigung nach §7 AtG für ein Volumen von 1.340 m3 Kavernen
Weitere Lager
Lagergebäude W4 an der Westseite des Maschinenraums:
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Rückbauabfälle: | Nur 2 bis 3 % der Masse wird als radioaktiver Abfall endgelagert, 1,8% werden zur Deponie bzw. Verbrennung gebracht, der Rest freigegeben bzw. als nicht radioaktive Reststoffe herausgegeben. [24] |
Inventar (31.12.2022): [25] | Rohabfälle und vorbehandelte Abfälle
Konditionierte Abfälle
Endlagergebinde
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Luftführung und Klimatisierung: | Die Lagerräume sind Bestandteile des nuklearen Lüftungssystems des AKW [23] |
Inspektionen: | Die Kavernen und das Fasslager werden unter Zuhilfenahme von Videotechnik visuell inspiziert, die restlichen Räume bei der Handhabung der Gebinde. Nur für das Fasslager gibt es eine weitere "wiederkehrende Prüfung" im Jahr 2022. [23] |
Verbringung von Abfällen: |
Am 14.09.2005 wurde Im Abfalllager Gorleben bei der Annahme von Behältern aus dem AKW Krümmel festgestellt, dass bei fünf von acht Behältern Kontaminationsgrenzwerte für die Beförderung radioaktiver Stoffe auf der Straße überschritten wurden.
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Transporte |
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zur Anlage: | Extern konditionierte schwach- und mittelradioaktive Abfälle, Strahlenquellen |
von der Anlage: | Radioaktive Rohabfälle, konditionierte radioaktive Abfälle, Strahlenquellen, später ggfs. Großkomponenten |
Gleisanschluss: | Vorhanden |
Adressen | |
Betreiber: | PreussenElektra GmbH Vattenfall Europe Nuclear Energy GmbH |
Behörden: | Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN) |
KritikerInnen: | BUND Ortsgruppe Geesthacht, c/o Bettina Boll Lüneburger Aktionsbündnis gegen Atom (LAgA) Kieler gegen Atomanlagen, Friedenswerkstatt Kiel |
Quellen[1] Kernkraftwerk Krümmel: Kann der Rückbau im Sommer starten? NDR, 01.02.2024 [4] wikipedia.org: Leukämiecluster Elbmarsch (abgerufen am 20.08.2021) [5] base.bund.de: Kernkraftwerke in Deutschland: Meldepflichtige Ereignisse seit Inbetriebnahme [9] schleswig-holstein.de: Kernkraftwerk Krümmel, abgerufen am 02.09.2021 [10] Lüneburger Aktionsbündnis gegen Atom (LAgA): Rückbau AKW Krümmel - Mustereinwendung bei LAgAtom [14] perspektive-kruemmel.de: Fragen und Antworten, abgerufen am 02.09.2021 [17] buzer.de: Synopse aller Änderungen des Atomgesetzes am 04.07.2018 [22] iwr.de: Letzter Castor - Atomkraftwerk Krümmel ist jetzt frei von Kernbrennstoffen, 16.12.2019 [31] Torsten Fricke, Dr. Karsten Wulff: 1. KKK-Online Dialogforum, 25.03.2021 (Präsentation) |