SZL Gundremmingen

Name: Standort-Zwischenlager Gundremmingen

Art der Anlage: Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente

Status der Anlage: in Betrieb

Bundesland: Bayern

Betreiber: BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH

Foto: Michael Meding

Anlage

 

Name der Anlage:

Brennelemente-Zwischenlager Gundremmingen (BZM)
Vor der Umbenennung durch die BGZ: Standort-Zwischenlager (SZL) Gundremmingen

(Wir haben wegen bestehender Verlinkungen den alten Titel des Datenblatts beibehalten)

Bundesland:

Bayern

Betreiber:

BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH

Infolge des Entsorgungsübergangsgesetzes vom 27.01.2017 wurde das Zwischenlager inklusive der Abfallbehälter am 01.01.2019 auf die BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH übertragen. [1] Die BGZ ist ein privatwirtschaftlich geführtes Unternehmen, das zu 100 % im Besitz des Bundes ist.

Bis 31.12.2018: Kernkraftwerk Gundremmingen GmbH

Bauweise:

Hallenbau WTI-Konzept: Wandstärke 85 cm, Deckenstärke 55 cm, zweischiffiges Gebäude, bestehend aus zwei durch eine Zwischenwand abgetrennte Hallen

Inbetriebnahme:

25.08.2006

Genehmigungs- behörde:

Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BaSE)

30.06.2016: Übergang der Zuständigkeit vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) auf das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE / seit 1.1.2020: BASE)

Aufsichtsbehörde:

Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz

Genehmigung: [2]

Genehmigung vom 19.12.2003 nach §6 AtG (Anordnung des Sofortvollzuges am 28.07.2004):

  • Uran-Brennelemente, Uran-Hochabbrand-Brennelemente und Mischoxid-Brennelemente aus Gundremmingen B und C
  • max. 1.850 t SM
  • max. 2,4 x 1020 Bq Aktivität,
  • max. 6,0 MW Wärmeleistung
  • Befristung: 24.08.2046 (40 Jahre, Einlagerungsbeginn 25.08.2006)

Lagerung in CASTOR V/52 Behältern, max. 52 BE pro Behälter:

  • 192 Stellplätze (entspricht ca. 21 Betriebsjahren plus einer Vollentladung beider Reaktoren)
  • Gesamtinventar pro Behälter maximal 1,2 x 1018 Bq
  • max. 40 kW Wärmeleistung pro Behälter
  • Befristung: 40 Jahre ab Beladung

Sonstige radioaktive Stoffe:

  • Abstellen leerer, innen kontaminierter CASTOR V/52 Behälter,
  • max. 7,4 x 1012 Bq pro Behälter, die für die Beladung vorgesehen sind
  • Umgang mit den beantragten umschlossenen radioaktiven Stoffen in Form von Prüfstrahlern für Mess- und Kalibrierzwecke

Änderungen und
Ergänzungen:
[2]

1. Änderungsgenehmigung vom 02.06.2006: Erhöhung der möglichen Restfeuchte

2. Änderungsgenehmigung vom 07.01.2014: Erhöhung des baulichen Schutzes gegen Einwirkung Dritter (SEWD)

3. Änderungsgenehmigung vom 27.02.2015, Aufrüstung der Krananlagen

4. Änderungsgenehmigung vom 27.10.2015: Modifikation CASTOR V/52 Inventar

5. Änderungsgenehmigung vom 14.12.2017: Beitritt der RWE Nuclear GmbH

6. Änderungsgenehmigung vom 01.10.2020: Zusätzliche Beladevarianten CASTR V/52

Alle Änderungsgenehmigungen wurden ohne Öffentlichkeitsbeteiligung durch das BfS erteilt.

Aktuell beantragte Änderungen:

  • Aufbewahrung von Köchern mit Sonderbrennstäben in Behältern der Bauart CASTOR® V/52

Alle Änderungsgenehmigungen wurden ohne UVP-Prüfung und ohne Öffentlichkeitsbeteiligung erteilt.

Besondere Gefahren:

Beim WTI-Konzept kann ein gezielter Flugzeugangriff zu größeren Schäden mit einem Einsturz von Wänden und Dach führen, das Deckelsystem einzelner Behälter kann direkt getroffen werden. [3]

Es gibt keine Reparaturmöglichkeit undichter CASTOR-Behälter im BZM. Mit Rückbau des Abklingbeckens entfällt die Möglichkeit, undichte Castoren im AKW zu entladen und zu reparieren bzw. auszutauschen.

Meldepflichtige Ereignisse:

Keine (Stand 31.12.2020) [4]

Stilllegung

 

Betrieb befristet:

Bis 24.08.2046 (40 Jahre nach Einlagerungsbeginn)

Abfälle

 

Inventar:

Bestrahlte Brennelemente aus den AKW Gundremmingen B und C in CASTOR V/52-Behältern:

Februar und März 2020: Überführung von 17 Brennstäben aus dem Forschungsinstitut JRC in Karlsruhe in einem dafür zugelassenen Spezialbehälter. Die Brennstäbe stammen ursprünglich aus dem AKW Gundremmingen. Im JRC wurden Laboruntersuchungen zur Ursachenklärung von Brennstabschäden und für die Weiterentwicklung von Brennstäben durchgeführt. [5]

30.06.2023: 122 CASTOR-Behälter eingelagert. [6]

Insgesamt werden 177 Stellplätze benötigt, 15 Stellplätze bleiben frei. [7]

Transporte

 

Von der Anlage:

Derzeit keine

Zur Anlage:

Brennelemente aus dem Ablingbecken des AKW Gundremmingen C

Gleisanschluss:

Vorhanden

Adressen

 

Betreiber:

BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH
Frohnhauser Straße 67
45127 Essen
Telefon 0201 2796-0
info@bgz.de, www.bgz.de

Behörden:

Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE)
Wegelystraße 8, 10623 Berlin
Telefon +49 (0)3018 767676 5000
www.base.bund.de, info@base.bund.de

Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV)
Rosenavalierplatz 2, 81925 München
Postanschrift: Postfach 810140, 81901 München
Tel.: 089 9124-00, Fax: 089 9124-2266
poststelle(at)stmuv.byern.de, www.stmuv.bayern.de

KritikerInnen:

Mahnwache Gundremmingen
Kontakt: Thomas u. Carola Wolf
Hauptstraße 204, 89343 Jettingen-Scheppach
Tel.: 08225 1282
info(at)mahnwache-gundremmingen.de, www.mahnwache-gundremmingen.de

Verein FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V.
Kontakt: Uli Brenner, Dorfstr. 22, 89438 Holzheim
buero(at)atommuell-lager.de, www.atommuell-lager.de

Quellen

[1] Gesetz zur Regelung des Übergangs der Finanzierungs- und Handlungspflichten für die Entsorgung radioaktiver Abfälle der Betreiber von Kernkraftwerken (Entsorgungsübergangsgesetz - EntsorgÜbG), 27.01.2017

[2] base.bund.de: Standort-Zwischenlager Gundremmingen (Bayern)

[3] Bundesamt für Strahlenschutz: „Dezentrale Zwischenlager - Bausteine zur Entsorgung radioaktiver Abfälle“, 2008

[4] base.bund.de: Kernkraftwerke in Deutschland: Anlagen zur Kernbrennstoffver- und -entsorgung in Deutschland: Meldepflichtige Ereignisse seit Inbetriebnahme

[5] RWE Nuclear GmbH: Aktuelle Informationen aus der Rückbauanalge Gundremmingen, 1-2020

[6] bgz.de: Das Brennelement-Zwischenlager Gundremmingen, abgerufen am 02.11.2023

[7] base.bund.de: Dezentrale Zwischenlager: Standorte und Belegung, abgerufen 02.11.2023