LAW-Lager Biblis

Name: LAW-Lager Biblis

Art der Anlage: Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle

Status der Anlage: in Betrieb

Bundesland: Hessen

Betreiber: BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH

Anlage

                                      

Name der Anlage:

Abfall-Zwischenlager Biblis 1 (AZB1)

Bis 31.12.2019: LAW Lager 1 Biblis

(Wir haben wegen bestehender Verlinkungen den alten Titel des Datenblatts beibehalten)

Bundesland:

Hessen

Betreiber:

Seit 01.01.2020: BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH

Infolge des Entsorgungsübergangsgesetzes vom 27.01.2017 [1] wurde das Zwischenlager am 01.01.2020 auf die BGZ übertragen, einer Ausgründung der Gesellschaft für Nuklear-Service mbH (GNS). Die BGZ ist  privatwirtschaftlich geführt aber zu 100% im Besitz des Bundes. 

Bis 31.12.2019: RWE Power AG

Gesellschafter:

100 % Bundesrepublik Deutschland (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit - BMUB)

Inbetriebnahme

1982 [2]

Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde:

Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV)

Genehmigung:

Separate Genehmigung nach § 7 Abs. 1 Atomgesetz für die Lagerung alle beim Betrieb des Kraftwerks anfallenden radioaktiven Abfallarten bis zu einer Gesamtaktivität von 3,071 x 1015 Bq als Rohabfälle, vorkonditionierte oder konditionierte Abfälle, max. 7.500 Gebinde [3]

Bauweise / Lage:

Lagerhalle westlich des Schaltanlagengebäudes von KWB-B, Stahlbetonhalle 65m x 35m x 6m [4]

Inspektionen:

Jährliche Inspektion durch das HMUKLV und dem TÜV Nord [5]

Bekannte Ereignisse:

2006 bis 2013 mussten 27 Fässer wegen Korrosionserscheinungen in Überfässer gestellt werden. [5]

18.11.20: Meldepflichtiges Ereignis: Absturz eines Betonbehälters bei der Auslagerung. Jeweils bis zu drei Behälter stehen im Zwischenlager übereinander gestapelt. Während des Abhebens eines in der dritten Lage stehenden Behälters durch einen Gabelstapler kam es zum Absturz auf den Hallenboden. Dabei wurde der Beton des abgestürzten Behälters sowie die darunter stehenden beiden Behälter beschädigt, ebenso wie der Hallenboden am Aufprallpunkt. [6]

Stilllegung

 

Befristung:

Unbefristete Genehmigung [7]

Abfälle

 

Inventar für den gesamten Standort (Stand 06.09.2022): [8]

Rohabfälle und vorbehandelte Abfälle

  • Feste Abfälle, anorganisch: 440,3 Mg
  • Feste Abfälle, organisch 82,3 Mg
  • Flüssige Abfälle, anorganisch: <0,1 Mg
  • Flüssige Abfälle, organisch 9,5 Mg
  • Mischabfälle 22,7 Mg

Konditionierte Abfälle

  • 200-l-Fässer: 111 (30 m³)
  • 280-l-Fässer: 24 (9 m³)
  • 400-l-Fässer: 35 (18 m³)
  • 570-l-Fässer: 3 (2 m³)

Abfälle in Endlagergebinden

  • Betonbehälter Typ I: 423 (508 m³)
  • Betonbehälter Typ II: 106 (138 m³)
  • Container Typ III: 51 (444 m³)
  • Container Typ IV: 16 (114 m³)
  • Container Typ V: 44 (480 m³)
  • Gussbehälter Typ I: 41 (29 m³)
  • Gussbehälter Typ II: 588 (764 m³)
  • Gussbehälter Typ III: 674 (674 m³)

Transporte

 

zur Anlage:

Extern konditionierte schwach- und mittelradioaktive Abfälle

von der Anlage:

Radioaktive Rohabfälle und Zwischenprodukte zur Konditionierung

Gleisanschluss:

vorhanden

Adressen

 

Betreiber:

BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH (BGZ)
Frohnhauser Straße 67, 45127 Essen
Tel.: 0201 / 2796-0, info@bgz.de

Behörden:

Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV)
Mainzer Str. 80, 65189 Wiesbaden
Tel.: 0611 8150, Fax: 061 /8151941,
poststelle(at)umwelt.hessen.de, www.umweltministerium.hessen.de

KritikerInnen:

Arbeitskreis gegen Atomanlagen Frankfurt
c/o Dieter Kaufmann, Dritte-Welthaus
Große Seestraße 14, 60487 Frankfurt
akdieter(at)aol.com

atomkraftENDE.darmstadt
Oetinger Villa, Kranichsteiner Str. 81, 64289 Darmstadt
kontakt(at)atomkraftENDE.de, http://atomkraftendedarmstadt.blogsport.de/

AK.W.ende Bergstraße
c/o Volker Ahlers, Mozartstr. 70i, 64646 Heppenheim, akwende(at)googlemail.com,
http://akwende.blogsport.de/

Quellen

[1] Gesetz zur Regelung des Übergangs der Finanzierungs- und Handlungspflichten für die Entsorgung radioaktiver Abfälle der Betreiber von Kernkraftwerken (Entsorgungsübergangsgesetz - EntsorgÜbG), 27.01.2017

[2] bgz.de: Übericht der BGZ Zwischenlager, abgerufen am 28.10.2021

[3] Deutscher Bundestag: Antwort auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl, Hans-Josef Fell, Bärbel Höhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen: Atommüll - Fragen zur Lagerung schwach- und mittelradioaktiver Abfälle und diesbezüglicher Korrosionesprobleme (verrostete Atommüllfässer), Drucksache 17/9592, 09.05.2012

[4] RWE Power AG: „Kraftwerk Biblis Sicherheitsbericht Stilllegung und Abbau des KWB-A“, April 2014

[5] Hessischer Landtag: Kleine Anfrge der Abgeordneten Schmitt, Gremmels, Löber, Lotz, Müller (Schwalmstadt) Siebel und Warnecke (SPD) vom 20.11.2014 betreffend schadhafte Atommüllbehälter in Hessen und Antwort der Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Drucksache 19/1151, 08.01.2015

[6] BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH: Biblis: Meldepflichtiges Ereignis im Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktive (LAW/MAW) Abfälle, 18. November 2020

[7] Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit: „Verzeichnis radioaktiver Abfälle – Bestand zum 31. Dezember 2014 und Prognose“

[8] Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit: „Verzeichnis radioaktiver Abfälle – Bestand zum 31. Dezember 2022 und Prognose“, November 2023