Fachtagungen
NUKLEARER FALLOUT
Fachtagung: Ökologische, ökonomische und soziale Auswirkungen des zivil-militärischen Atomkomplexes
Deutschland hat vor 50 Jahren - wie fast alle Staaten - den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet. Eine Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrags, der im letzten Jahre in Kraft getreten ist, lehnt die Bundesregierung jedoch ab. Ziel des Atomwaffenverbotsvertrages, den bisher 90 Staaten unterzeichnet haben, ist eine gänzliche Abschaffung aller Atomwaffen. Stattdessen hält die Bundesregierung explizit an der „nuklearen Teilhabe“, der direkten Beteiligung Deutschlands bei einem Einsatz von Atomwaffen fest.
Die zivile und die militärische Nutzung der Atomenergie sind zwei Seiten derselben Medaille. Der französische Präsident Macron sagte bei seinem Besuch in der Atomschmiede Le Creusot im Jahr 2020: „Ohne zivile Atomenergie gibt es keine militärische Nutzung der Technologie – und ohne die militärische Nutzung gibt es auch keine zivile Atomenergie.“ Der Atommüllreport will mit dieser Fachtagung die Zusammenhänge vertiefend betrachten und die sozialen Auswirkungen v.a. auf den globalen Süden thematisieren. In einer postkolonialen Welt entzieht sich die Kontamination der natürlichen Lebensgrundlagen durch Uranförderung oder Atomwaffentests allzu oft unserer Wahrnehmung und wird als hinzunehmender Kollateralschaden ignoriert. Nicht zuletzt stellt sich die Frage nach dem Umgang mit dem bei der Abrüstung von Atomwaffen entstehenden Atommüll.
Am 25. Oktober 20224 führte der Atommüllreport dazu eine gut besuchte Fachtagung durch.
KEYNOTE – NUKLEARER FALLOUT: DER ATOMAUSSTIEG IST NUR MIT EINEM ATOMWAFFENVERBOT MÖGLICH
von Dr. med. Angelika Claussen, Co-Vorsitzende der IPPNW Deutschland und Präsidentin der IPPNW Europa
DIE DUALITÄT VON ZIVILER UND MILITÄRISCHER NUTZUNG DER ATOMKRAFT
von Dr. Christoph Pistner, Physiker, Öko-Institut
DIE DUALITÄT VON ZIVILER UND MILITÄRISCHER NUTZUNG DER ATOMKRAFT - ÖKONOMISCHE PERSPEKTIVE
von Prof. Dr. Wolfgang Irrek, Ökonom, Institut Energiesysteme und Energiewirtschaft Hochschule Ruhr West
ABRÜSTUNG UND ATOMMÜLL
von Dr. Sophie Kretzschmar, Physikerin RWTH Aachen, Nuclear Verification and Disarmament Group)
ONTOLOGIE DES NUKLEAREN – KONTAMINATION, MÜLL, WERTSTOFF
von Juliane Hauschulz, Politologin, Campaignerin für nukleare Abrüstung, IPPNW und ICAN und Patrick Schukalla, Geograph, Fachreferent für Atomausstieg, Energiewende und Klima, IPPNW