Siemens Karlstein - Konditionierung und Zwischenlager

Name: Zwischenlager Siemens Karlstein

Art der Anlage: Konditionierung und Zwischenlager

Status der Anlage: in Betrieb

Bundesland: Bayern

Betreiber: Siemens

Anlage

 

Name:

Siemens, Karlstein – Konditionierung und Zwischenlager

Bundesland:                         

Bayern

Betreiber:

Siemens AG, Energy Sector

Eigentümer:

Siemens AG

Inbetriebnahme:

1989: Containerlagerhalle 35

2000: Containerlagerhalle 38 [1]

Konditionierung:

Zementierung, Befüllen von Containern mit Bauschutt und Zementierung von Containern und Abfällen in Fässern [2]

Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde:

Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen

Genehmigung:

Genehmigung für Betriebsabfälle und Abfälle aus dem Rückbau, gesamt 5.300 m³

  • nach §9 AtG für 2.130 m3
  • und §3 StrlSchV (alt) für 3.200 m3 [2]

Besondere Gefahren:

Es gibt Hinweise, dass der Betreiber Siemens nicht genau weiß, was in zwei Containern auf dem Gelände gelagert ist. [3]

Stilllegung

 

Befristung:

Unbefristete Betriebsgenehmigung für Konditionierung und Zwischenlagerung [4]

Kosten / Haftung:

2019: Nachdem die AKW-Betreiber durch die Einmalzahlung in den Atommüllfonds aus der Haftung für den Atommüll entlassen wurden, versucht auch Siemens die Verantwortung auf den Staat zu verschieben. "Eine Regelung für die bislang nicht berücksichtigten industriellen Endablieferer wäre wünschenswert, um mehr Rechts- und Planungssicherheit zu bekommen". Es seien dazu schon Gespräche mit den zuständigen Bundesministerien geführt worden. [5]

Entsorgungs-Rückstellungen:

Im Siemens-Geschäftsbericht 2019 ist von 710 Millionen Euro Rückstellungen bis in die 2060er-Jahre die Rede. [5]

Abfälle

 

Inventar:

Die Abfälle stammen aus dem Betrieb und dem Rückbau der kerntechnischen Einrichtungen an den Standorten Karlstein und bis 2000 auch von Erlangen. Danach wurden die kerntechnischen Einrichtungen in Erlangen von AREVA übernommen.

Containerlagerhalle 35: konditionierte, nicht brennbare radioaktive Abfälle (verpresste Abfälle, zemetierte Abfälle, Bauschutt) 

Containerlagerhalle 38: konditionierte radioaktive Abfälle, teilweise nicht brennbar. In zwei Brandschutzcontainern lagern brennbare radioaktive Abfälle die an eine Brandmeldeanlage und eine automatische CO2-Löschanlage angeschlossen sind. [6]

Stand 31.12.2019: [4]

Konditionierte Abfälle:

  • Gussbehälter Typ II: 4 (5 m³)

Abfälle in Endlagergebinden:

  • Container Typ III: 35 (305 m³)
  • Container Typ IV: 143 (1.021 m³)
  • Container Typ VI: 237 (1.280 m³)

Transporte

 

Zur Anlage:

Bei externen Konditionierern behandelte Abfälle (z.B.) Verbrennungsrückstände [7]

Von der Anlage:

Rohabfälle oder vorbehandelte Abfälle zur externen Konditionierung

Gleisanschluß:

Nicht vorhanden

Adressen

 

Betreiber:

Siemens AG Energieerzeugung
Seligenstädter Str. 100, 63791 Karlstein am Main
Tel.: 06188 / 7800

Behörden:

Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz
Rosenkavalierplatz 2, 81925 München
Tel.: 089 /  9214-00, Fax: 089 / 9214-2266
poststelle@stmuv.bayern.de, www.stmuv.bayern.de

KritikerInnen:

Bund Naturschutz KG Aschaffenburg
Danziger Straße 1, 63739 Aschaffenburg
Tel.: 06021 / 24994, Fax.: 06021 / 29872,
aschaffenburg@bund-naturschutz.de, www.aschaffenburg.bund-naturschutz.de

Quellen

[1] Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz: Brief an den BUND Aschaffenburg, 28.01.2014, Seite 1

[2] Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit: Gemeinsames Übereinkommen über die Sicherheit und Behandlung abgebrannter Brennelemente und über die Sicherheit der Behandlung radioaktiver Abfälle – Bericht der Bundesrepublik Deutschland für die siebte Überprüfungskonferenz im Mai 2021

[3] Grüne Aschaffenburg: „Resolution zum Schmelzofen am atomaren Zwischenlager in Karlstein am Main“, 12.02.2014

[4] Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit: „Verzeichnis radioaktiver Abfälle – Bestand zum 31. Dezember 2019 und Prognose“, Januar 2021

[5] welt.de, 10.3.2019: Siemens will seinen Atommüll an den Bund abschieben

[6] Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz: Brief an den BUND Aschaffenburg, 28.01.2014, Seite 2

[7] aschaffenburg.bund-naturschutz.de: "Unbehagen" über radioaktive Abfälle in Karlstein, abgerufen 03.02.2016