Anlage |
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Name der Grube: | Grube Werra |
Bundesland: | Bayern |
Betreiber: | Maxhütte, Tochtergesellschaft der Friedrich Flick KG |
Geheime Uranförderung: | Der wegen seiner Vergehen in der Zeit des Nationalsozialismus verurteilte Friedrich Flick ließ sich 1949 noch aus dem Gefängnis heraus die Mehrheit der Gewerkschaft Werra sichern nachdem er von ihren Uranfunden gehört hatte. [1] In den 50er Jahren eröffnete er die Grube Werra obwohl der Uranbergbau den Deutschen von den Alliierten verboten war. Die Arbeiten liefen zur Tarnung unter dem Namen „Zinnerz-Untersuchungsbetrieb Weißenstadt/ Fichtelgebirge“. Gedeckt wurde Flick vom damaligen Ministers für Atomfragen Franz-Josef Strauß, den nach Rohstoff für eine deutsche Atombombe suchte. [2] Es bestanden Pläne zum Ausbau von Weißenstadt zu einer „Atomstadt“. Der Forschungsreaktor München (FRM) wurde mit Uran aus Weißenstadt versorgt. [3] |
Kosten: | „1956 hat die Direktion der Flickschen Maximilianshütte AG eine Aufstellung der Zuschüsse nach Bonn geschickt, die Flick vom Staat erwartet, wenn er den Uranbergbau ankurbeln soll. Sofort benötigt werden 2,2 Millionen Mark, davon sind 500 000 Mark als Lohnzulagen für die Uranbergleute vorgesehen. Laut Bundeshaushaltsplan stehen dem Minister für Atomfragen in diesem Jahr ganze 2,5 Millionen Mark für die Förderung des Uranbergbaues und der Uransuche zur Verfügung.“ [4] |
Verbringung des Uranerzes: |
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Kurios: | 1956 wurde eine kleine Anzahl von Uran-Medaillen geprägt. Die Rohlinge für diese Prägung wurden von einem Stab, der als Brennstoffelement für einen Kernreaktor geeignet war, abgetrennt. Mit den hergestellten Medaillen wurde die Gewinnung des ersten deutschen Urans gefeiert, wie auf den Stücken selbst zu lesen ist. Eine Medaille wurde F.-J. Strauße, eine dem bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Hoegner überreicht. Eine der strahlenden Medaillen befindet sich heute im Besitz der Deutschen Bergbau-Museums Bochums und wird separat unter Beachtung aller Sicherheitsauflagen für radioaktive Objekte verwahrt. [1] |
Stilllegung |
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Betriebsende: | 1962 aus Kostengründen 1990 kaufte die Stadt Weißenstadt die Bergwerksanlage laut Aussage des Bürgermeisters Dreyer (2013) aus Angst vor der Errichtung eines Atommüll-Endlagers in der Grube. [5] 06.07.2016: Wiedereröffnung der Zinngrube Bergwerk Werra als Schaubergwerk [6] |
Abfälle |
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Deponie: | Halde Maximilianshütte: 15.000 t, Nebengestein Zinngranit Ra-226: 4,1 Bq/g [7] |
Quellen[1] Deutsches Bergbau-Museum Bochum): Fund des Monats: Eine strahlende Medaille für das DBM. 01.06.2018 [2] waymarking.com: Stillgelegtes Uranexplorationsbergwerk im Fichtelgebirge [3] Wikipedia: Uranbergwerk Weißenstadt. Bearbeitungsstand: 26. Oktober 2023 [4] „Uran – Flicks Versuchsschacht“, DER SPIEGEL 34/1956, S. 18-20 [5] "Altes Bergwerk wird zur Touristenattraktion", Frankenpost 19.12.2013 |
Uranbergbau Weißenstadt

Foto: Erwin Purucker / http://www.fichtelgebirge-oberfranken.de/uranbergwerk