Anlage |
|
Name der Lagerstätte: | Grubenfelder Gittersee, Bannewitz und Heidenschanze |
Bundesland: | Sachsen |
Betreiber: | Wismut GmbH, vorher SDAG Wismut |
Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde: | Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) |
Erkundung: | Von 1542 bis 1967 wurde in dem Gebiet Steinkohlebergbau betrieben. Das sogenannte Freitaler Revier war das drittgrößte sächsische Steinkohlerevier. 1946 wurde die Uranhaltigkeit der Steinkohle erkannt. 1967 wurde die Steinkohleförderung eingestellt. |
Uranabbau: | 1947 – 1955 nutzte man den Urangehalt der Steinkohle. Von 1955 bis 1967 kaufte die SDAG Wismut zeitweilig Steinkohle von dem VEB Steinkohlenwerk Freital zur Urangewinnung ab. 1968 übernahm die SDAG Wismut die Lagerstätte wieder und baute die Erzkohle ausschließlich wegen des Urans ab. Bis 1989 ca. 4 Mio. t Erzkohle abgebaut. [1] |
Förderung: | 1949 - 1989: In Gittersee, Bannewitz und Heidenschanze zusammen 3.700 t Uran. [1] |
Bergwerk/Fläche: | Auf einer Fläche von 210 ha entstand ein Grubenhohlraum von ca. 2 Mio. m³. [1] |
Verbringung des Uranerzes: | Die Erzkohle wurde zunächst in Freital-Döhlen und Dresden-Coschütz verarbeitet und später per Schiene zur zentralen Uranaufbereitung nach Seelingstädt und Crossen gebracht. [1] |
Stilllegung |
|
Betriebsende: | 1989 |
Sanierung: [1] | Grubengebäude: "Der prognostizierte, natürliche Abfluss des aufsteigenden Wassers über den Steinkohlealtbergbau zum Tiefen Elbstollen trat nicht in dem notwendigen Umfang ein. [...] Bei diesem Flutungsstand kam es zu Bergschäden sowie zu unkontrollierten Wasseraustritten an der Tagesoberfläche in bewohnten Teilen der Stadt Freital. Daraufhin wurde der Flutungsspiegel über das dafür vorgesehene Förderbohrloch wieder abgesenkt und im Grubenfeld Gittersee/Bannewitz bei ca. 115 Meter NN gehalten." [1] Das im Grubenfeld Gittersee/Bannewitz gehobene Wasser wurde in der Wasserbehandlungsanlage auf der Halde Gittersee behandelt und in den Kaitzbach abgegeben. Die Behandlungsrückstände wurden auf die Halde Schüsselgrund am Standort Königstein verbracht. [1]Nachdem der natürliche Abfluss nicht erfolgreich war, wurde ein ca. 2.900 m langer Stolln, der Wismut-Stolln, zwischen der Grube Dresden-Gittersee und dem Tiefen Elbstolln aufgefahren. Eigentlich sollten die Arbeiten 3 Jahre dauern, die geologischen und hydrogeologischen Verhältnisse verzögern den Bau. Seit dem 07.10.2014 läuft das Flutungswasser der Grubenfelder Gittersee und Heidenschanze über dem Wismut-Stolln zum Tiefen Elbstolln und über diesen kontrolliert in die Elbe ab. Der Flutungswasserstand wird dadurch dauerhaft bei 120 m NN gehalten. 2019 untersuchte die Wismut die vier Verbindungsbohrlöcher zwischen Grubenfeld und Stollen. Zuvor war der Flutungspegel angestiegen und die Abflussraten im Elbstolln hatten abgenommen. Es wurden erhebliche mineralische Ablagerungen festgestellt, die aufwendig beseitigt werden mussten, um den Durchsatz der Löcher wieder zu erhöhen. [2] Wasserbehandlungsanlage:
Halde Marienschacht: [3]
Halde Gittersee: [4]
Übertägige Sanierung:
|
Ende der Sanierung: | Ursprünglich geplant 2014, Verzögerung durch Probleme beim Auffahren des Wismut-Stolln. Die Kernsanierung wurde 2017 abgeschlossen. [5] Dem schließen sich Langzeitaufgaben an: Unterhaltung der bergmännischen Bauwerke, Nachsorge an der Halde Gittersee, Umweltmonitoring. [5] |
Besondere Gefahren: | Gittersee ist ein Stadtteil von Dresden mit unmittelbar an die Anlagen angrenzender Wohnbebauung. Der Kaitzbach, in den die behandelten Wässer des Grubenfeldes Gittersee/Bannewitz abgegeben werden, speist u.a. das Naturbad Mockritz in Dresden. |
Abfälle |
|
Halde Marienschacht - Nutzung als Endlager: | Haldenschüttung seit den 1950er Jahren am Ortsrand von Bannewitz, Haldenvolumen 300.000 m3 auf 4,28 ha Die Halde wird als Oberflächen-Endlager benutzt: ab 1990 kontaminierte Böden und Abbruchmaterialien. [1] |
Halde Gittersee - Nutzung als Endlager:
| Haldenschüttung seit 1950 im Stadteil Dresden-Gittersee, Haldenvolumen 1989 922.000 m3 auf 11,8 ha Erweiterung bis 2001 um 2,25 ha, Haldenvolumen gesamt 1,2 Mio. m3 Die Halde wird als Oberflächen-Endlager benutzt: ab 1990 Bergemasse, Bodenabtrag, radioaktiv kontaminiertes Abbruchmaterial, Fremdmaterial und Rückstände aus den Wasserbehandlungsanlagen. [1] |
Verbringung von Abfällen: |
|
Adressen | |
Betreiber: | Wismut GmbH |
Behörden: | Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie |
Quellen[1] Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Wismut: Bergbausanierung - Landschaften gestalten und erhalten, Juli 2015 [2] Wismut GmbH, Umweltbericht 2019 [3] wismut.de: Königstein Halde Marienschacht, abgerufen am 25.11.2020 [4] wismut.de: Königstein Halde Gittersee, abgerufen am 25.11.2020 |
Wismut GmbH – Dresden-Gittersee

Von Geomartin - Eigenes Werk (Originaltext: selbst erstellt), CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=39561372