Anlage |
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Name der Anlage: | KWL - Kernkraftwerk Lingen |
Bundesland | Niedersachsen |
Betreiber | Kernkraftwerk Lingen GmbH |
Gesellschafter: | RWE Power AG (gehörte früher der VEW AG) |
MitarbeiterInnen: | 50 [1] |
Reaktortyp: | Siedewasserreaktor der ersten Generation |
Leistung, elektrisch: | 268 MW brutto, 183 MW netto |
Baubeginn: | 01.10.1964 |
Leistungsbetrieb: | Kommerzieller Leistungsbetrieb ab 01.10.1968 |
Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde: | Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz Niedersachsen (NMU) |
Umgebungs-überwachung: | Niedersächsische Landesbetriebe für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) |
Meldepflichtige Ereignisse: | 31 (Stand 30.06.2017) [2] |
Stilllegung |
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Außerbetriebnahme: | 05.01.1977 (nach schwerem Maschinenschaden) 1979 entschied der Betreiber, den Nuklearteil stillzulegen und die Dampfturbine mit einer Hochtemperatur-Gasturbine weiter zu nutzen. [3] |
Genehmigung: | November 1985: Genehmigung zur Stilllegung und Herbeiführung und Betrieb des „sicheren“ Einschlusses 14.11.1997: Genehmigung für Lockerung des „sicheren“ Einschlusses zur Konditionierung von Betriebsabfällen für deren Verbringung ins ERA Morsleben und für Freigabekampagnen. Die Verbringung nach Morsleben scheiterte an der Beendigung der Einlagerung 1998. [4] |
„Sicherer“ Einschluss: | Seit 30.03.1988 |
Meldepflichtige Ereignisse im Einschluss: |
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Rückbau: | Der Antrag zur Fortführung des „sicheren“ Einschlusses vom 21.12.2004 wurde im Dezember 2007, nachdem das Bundesverwaltungsgericht die Rechtskräftigkeit der Genehmigung für Schacht KONRAD festgestellt hatte, zurückgezogen. Stattdessen wurde am 15.12.2008 ein Antrag zum vollständigen Rückbau gestellt. [4] 13.12.2012 – 12.02.2013 Öffentliche Auslegung der Unterlagen, 18.12.2012 positive Stellungnahme der EU-Kommission, 04.09.2014 Erörterungstermin 21.12.2015: Genehmigung für das 1. Teilprojekt des Abbaus [6] |
Abfälle |
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Brennelemente: | 1983: Letzter Abtransport bestrahlter Brennelemente, insgesamt sind 585 Brennelemente (66 t SM) angefallen [7] |
Betriebs- und Stilllegungsabfälle: | Genehmigung der Zwischenlagerung nach § 7 AtG für 170 m³ |
| Rohabfälle und vorbehandelte Abfälle
Konditionierte Abfälle
Abfälle in „Endlagergebinden“
Ältestes gelagertes Gebinde aus 1978: 30 VBA (Behälter mit verlorener Betonabschirmung). Abtransporte nach Bedarf zur externen Lagerung / Bearbeitung vorgesehen. [9] |
| Es besteht eine gerichtete Luftführung im Lagerungsbereich, Mess- und Filtereinrichtungen für die Entlüftung und eine Klimatisierung zur Verhinderung der Taupunktunterschreitung. [9] |
| Gemäß innerbetrieblicher Anweisung routinemäßige vierteljährliche Sichtprüfung. Repräsentative Sichtprüfung alle 5 Jahre. Bisher keine Befunde festgestellt. [9] |
| Gesamtmasse des AKW 62.000 t, davon ca. 58.000 t Beton und 3.700 t Metall. Der Betreiber geht davon aus, weniger als 3.100 t als radioaktive Abfälle behandeln zu müssen. Der Rest soll freigegeben werden. [5] |
Rückbauabfälle: | Die Rückbauabfälle werden in Gebäuden im AKW Lingen gelagert. Die Genehmigung für das Zwischenlager im AKW Lingen wurde mit dem Genehmigungsbescheid für den 1. Teilabschnitt des Rückbaus erteilt. [6] |
Verbringung von Abfällen: |
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Transporte |
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| Extern konditionierte schwach- und mittelradioaktive Abfälle |
| Radioaktive Rohabfälle, konditionierte radioaktive Abfälle, später ggf. Großkomponenten |
| Nicht vorhanden |
Besonderheit: | 1989/90 wurde auf dem Kraftwerksgelände Molkepulver aus Bayern gelagert, das infolge der Katastrophe von Tschernobyl radioaktiv belastet war. Mittels eines Ionenaustauschverfahrens wurde die Belastung mit Caesium-137 von 8.000 Bq/kg auf 100 Bq/kg reduziert und das so behandelte Pulver als Viehfutter verwendet. Der verbleibende radioaktive Abfall wurde nach Morsleben gebracht. [13] |
Adressen | |
Betreiber: | Kernkraftwerk Lingen GmbH, Schüttorfer Straße 100, 49808 Lingen |
Behörden: | Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz (NMU), Archivstraße 2, 30169 Hannover, Tel.: 0511 / 120-0, poststelle(at)mu.niedersachsen.de, www.umwelt.niedersachsen.de Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), Am Sportplatz 23, 26506 Norden, 04931 / 947-0, pressestelle(at)nlwkn-dir.niedersachsen.de, www.nlwkn.niedersachsen.de |
KritikerInnen: | Anti-Atom-Gruppe Osnabrück, www.antiatomgruppe-osnabrueck.de Anti-Atom-Gruppe Lingen, AntiatomLingen(at)gmx.net |
Quellen:[2] bfe.bund.de: Kernkraftwerke in Deutschland: Meldepflichtige Ereignisse seit Inbetriebnahme [7] „KKL befindet sich im „Sicheren Einschluss““, NOZ – Neue Osnabrücker Zeitung, 14.12.2006 [11] Helmholtz-Zentrum München / PG Jülich: „Asse-Inventar – Abschlussbericht“, 31.08.2010 [12] "Schutt von altem Atomkraftwerk Lingen soll nach Dörpen", Neue Osnabrücker Zeitung, 31.03.2015 [13] de.wikipedia.org: Kernkraftwerk Lingen (Abgerufen am 31.08.2017) |
AKW Lingen

Foto: ChNPP, Wikipedia