ANEX

Name: ANEX - Anlage für Nullleistungsexperimente 

Art der Anlage: Forschungsreaktor

Status der Anlage: zurückgebaut

Bundesland: Schleswig-Holstein

Betreiber: GKSS – Forschungszentrum Geesthacht

Anlage

 

Name der Anlage:

Anlage für Nullleistungsexperimente (ANEX)

Bundesland:

Schleswig-Holstein

Betreiber:

Helmholtz-Zentrum hereon [1]

Bis 31.03.2021: Helmholtz-Zentrum Geesthacht – Zentrum für Materialforschung und Küstenforschung GmbH (HZG)

Bis 31.10.2020 GKSS – Forschungszentrum Geesthacht GmbH

Gegründet 1956 als GKSS – Gesellschaft für Kernenergieverwertung in Schiffbau und Schifffahrt GmbH (bis 1979)

Gesellschafter:

90% Bund, 10% teilen sich Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg, Brandenburg

Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde:

Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN)

Reaktortyp:

kritische Anordnung, Anlage für Nullleistungsexperimente

Leistung, thermisch:

100 Watt

Inbetriebnahme:

Mai 1964

Militärische Forschung:

Es steht seit vielen Jahren der Verdacht im Raum, dass bei der GKSS auch geheime Experimente für die Entwicklung von Atomwaffen durchgeführt worden sind. Zu den Gründern des Forschungszentrums gehören Kurt Diebner und Erich Bagge, die bereits im Nationalsozialismus an der Entwicklung der Atombombe gearbeitet haben. Bundeskanzler Adenauer machte gemeinsam mit seinem Bundesminister für Atomfragen Franz-Josef Strauß keinen Hehl aus seinem Wunsch, Atomwaffen zu besitzen. [2]

Das Forschungszentrum forschte auch im Auftrag der Rüstungsindustrie und der Bundeswehr. Auftraggeber u.a.  MTU München, Rheinmetall, Rohde & Schwarz, HDW Kiel und das durch seine U-Boot-Entwürfe bekannte Ingenieurkontor Lübeck (IKL), Bundeswehruniversitäten, Wehrwissenschaftliche Dienststelle der Bundeswehr [3]

Stilllegung

 

Stilllegung:

05.02.1975

Rückbau:

Januar 1980 aus dem Geltungsbereich des Atomgesetzes entlassen

Abfälle

 

Verbringung der Abfälle:

  1. ASSE II: vom Standort gesamt 1976 – 1978 [4]
  • 19 Transporte mit 1.893 Gebinden schwachaktiver Abfälle
  • 9 Transporte mit 21 Gebinden mittelradioaktiver Abfälle

Quellen

[1] "Aus Helmholtz-Zentrum Geesthacht wird Helmholtz-Zentrum Hereon", Pressemitteilung 31.03.2021, idw-online.de

[2] Arbeitskreis Atomwaffenverzicht ins Grundgesetz: Atomforschung in Geesthacht - Schleichwege zur Atombombe, 01.09.1989

[3] GKSS-Forschungszentrum Geesthacht GmbH, Auszug aus dem Buch Walden, Hans: Wie geschmiert - Rüstungsproduktion und Waffenhandel im Raum Hamburg, 1988

[4] Helmholtz Zentrum München, PG Jülich: AG Asse Inventar – Abschlussbericht, 31.08.2010