Chemiezellen (CZ) Jülich

Name: Chemiezellen Jülich

Art der Anlage: Forschungseinrichtung

Status der Anlage: im Rückbau

Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Betreiber: Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen mbH

Von Achim Christoph - Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=25943927

Anlage

 

Name der Anlage:

Chemiezellen (CZ) Jülich

Bundesland:

Nordrhein-Westfalen

Betreiber:

Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen mbH (JEN) GmbH

Am 01.09.2015 wurde die Arbeitsgemeinschaft Versuchsreaktor (AVR) GmbH mit dem Geschäftsbereich Nuklear-Service (N) des Forschungszentrums Jülich (FZJ) unter dem neuen Namen Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen mbH (JEN) GmbH zusammengeführt.

1968-1990: Kernforschungsanlage Jülich GmbH (KFA) 

1960-1967: Kernforschungsanlage Jülich e.V. (KFA)

1958-1960 Jülicher Atomforschungsanlage e.V.

11.12.1956 gegründet als Gesellschaft zur Förderung der kernphysikalischen Forschung (GFKF) [1]

Gesellschafter:

100% Entsorgungswerk für Nuklearanlagen(EWN) GmbH, zu 100% staatlich

Einrichtungen:

6 Heiße Zellen, aus 85cm starkem Barybeton

6 Laborzellen aus 25 cm dicken Bleisteinen

Alle Laborzellen und die Heißen Zellen waren mit gasdichten Boxen bestückt, die durch einen darunter verlaufenden Transportkanal miteinander verbunden sind. [2]

Zweck:

Erprobung einzelner Phasen eines Wiederaufbereitungsverfahrens an bestrahlten Kernbrennstoffen, Versuchen zur Abfallbehandlung, Nuklidgewinnung sowie Refabrikation von Uran. [2]

Inbetriebnahme:

1973

Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde:

Genehmigung: Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen

Stilllegungsgenehmigung: Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen

Stilllegung

 

Außerbetriebnahme:

2009

Rückbau:

Beginn: 2010

Ende geplant 2023 [3] ursprünglich geplant: 2016 [4]

Kosten:

Rückbau: Ca. 54 Mio. Euro (Projektkostenschätzung 2020)

Ursprünglich veranschlagt: 36 Mio. Euro. [4]

Abfälle

 

Rückbauabfälle:

Gesamt: 567 t: [5]

  • Bauschutt: 256 t
  • Metalle: 226 t
  • Flüssigkeiten 50 m³
  • Mischabfälle 35 t

Verbringung der Abfälle:

  1. ASSE II: 13.325 Gebinde mit Abfällen insgesamt FZJ, AVR und Landessammelstelle NRW [6]

Vorfälle bei der Anlieferung an die ASSE II:

  • 02.12.1971: 70 Fässer falsch und unvollständig deklariert, der Inhalt von ca. 20 % der Rollsickenfässer und Blechtrommeln war nicht verfestigt bzw. nicht mit einer allseitigen mindestens 5 cm starken Betonschicht umgeben.
  • 02.07.1972: 65 von 70 Fässern beanstandet - Betonauskleidung fehlt
  • 06.12.1977: Dosisleistung an der Oberfläche 9,5 mSv/h (angegeben waren 0,5 mSv/h), in 1 m Abstand 0,8 mSv/h (angegeben waren 0,05 mSv/h) [6]
  1. Morsleben: 311 m³ aus dem FZJ (ohne AVR und Landessammelstelle) [7] 
  2. Zwischenlager JEN: Betriebs- und Rückbauabfälle

Adressen

 

Betreiber:

Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen mbH
Wilhelm-Johnen-Straße, 52428 Jülich
Tel.: 02461 629-0, Fax: 02461 629-47200
info(at)jen-juelich.de, www.jen-juelich.de 

Behörden:

Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIKE)
Berger Allee 25, 40213 Düsseldorf
Tel.: 0211 61772-0, Fax: 0211 61772-777
poststelle(at)mweimh.nrw.de, www.mweimh.nrw.de

KritikerInnen

Aktionsbündnis Stop Westcastor
c/o Siegfried Faust, Kopernikusstraße 14, 52428 Jülich
siegfried_faust@web.de, www.westcastor.org

Quellen:

[1] Wikipedia.de: Forschungszentrum Jülich, abgerufen 16.03.2023

[2] jen-juelich.de: Chemiezellen, abgerufen 27.03.2023

[3] Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen mbH: Jahresabschluss zum 31.12.2021 und Lagebericht 2021, Jülich Stand 12-2022

[4] Bundesrechnungshof: Bericht an den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages nach § 88 Absatz 2 BHO: Stilllegung und Rückbau kerntechnischer Versuchsanlagen, Kontrollprüfung zur Umsetzung der Beschlüsse des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages Kapitel 3004 Titel 685 80 , 21.12.2021

[5] Jülicher Entsorgungswerk für Nuklearanlagen: Kurzvorstellung der JEN mbH. Präsentation anlässlich des Besuches des Nationalen Begleitgremiums Standortauswahlverfahren. 19.02.2019

[6] Helmholtz-Zentrum München / PG Jülich: „Asse-Inventar – Abschlussbericht“ vom 31.08.2010

[7] Deutscher Bundestag: Antwort auf die schriftliche Anfrage der Abgeordneten Lötzer, Drucksache 17/14270 vom 28.06.2013, S. 62 ff.