Anlage |
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Name der Anlage: | Kernkraftwerk Grafenrheinfeld (KKG) |
Bundesland: | Bayern |
Betreiber: | PreussenElektra GmbH |
Gesellschafter: | PreussenElektra GmbH (100%) |
MitarbeiterInnen: | 175 [1] |
Reaktortyp: | Druckwasserreaktor, Vor-Konvoi-Anlage |
Leistung, elektrisch: | 1.345 MW brutto, 1.275 MW netto |
Baubeginn: | 01.01.1975 |
Netzsynchronisation: | 30.12.1981 |
Inbetriebnahme: | Kommerzieller Leistungsbetrieb ab 17.06.1982 |
Entsorgungsvorsorge-nachweis: | „Für die BRD wurde das stillgelegte Salzbergwerk Asse bei Wolfenbüttel als Endlagerstätte für radioaktive Abfälle hergerichtet.“ (Errichtungsgenehmigung vom 21.06.1974). „Die erforderlichen Verwaltungsverfahren für die künftigen Endlagerungen im Eisenbergwerk Konrad ebenso wie für das Endlager in Gorleben wurden bzw. werden in Kürze eingeleitet“ (Betriebsgenehmigung vom 10.11.1981). [2] |
Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde: | Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) |
Besondere Gefahren: | Während der Revision im Juni 2010 wurde ein Riss im Thermoschutzrohr entdeckt, aber erst am 16.12.2010 der Atomaufsicht gemeldet. Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass der Riss während des Betriebes entstanden war und sich vergrößern würde erließ der Leiter der Unterabteilung Sicherheit kerntechnischer Anlagen im Bundesumweltministerium die Anordnung, den Reaktor sofort abzuschalten und einen Austausch vorzunehmen. Diese Anordnung wurde jedoch auf der politischen Ebene durch den damaligen Umweltminister Röttgen und dessen Abteilungsleiter für Reaktorsicherheit Hennenhöfer zurückgehalten. Nur aufgrund öffentlichen Drucks wurde das Bauteil dann im März 2011 und nicht, wie E.ON wollte, erst 2012 ausgetauscht. [3] Die Atommüllbehälter wurden in Gochsheim in unmittelbarer Nähe zu Wohnhäusern von der Straße auf die Schiene verladen. Die Grünen im bayerischen Landtag haben bereits 1998 eine epidemiologische Studie für Gochsheim gefordert, da von ortsansässigen Ärzten auf vermehrte Leukämie- und Brustkrebserkrankungen hingewiesen worden war. [4] |
Meldepflichtige Ereignisse: | 242 (Stand 30.06.2024) [5] |
Stilllegung |
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Laufzeitverlängerung: | 05.06.2015: Übertragung von 500 GWh vom AKW Esenshamm/Unterweser [6] |
Außerbetriebnahme: | 27.06.2015 Der Betrieb des AKW Grafenrheinfeld war laut Atomgesetz befristet bis zum 31.12.2015. Am 28.04.2014 beschloss E.ON den Reaktor bereits im Mai 2015 vom Netz zu nehmen und informierte die Bundesnetzagentur und den Netzbetreiber Tennet darüber. Damit sparte E.ON die Kosten für die Brennelementsteuer, die bei einem notwendigen Brennelementwechsel angefallen wären. [7] Tatsächlich wurde der Reaktor dann nicht im Mai sondern in der Nacht vom 27. auf den 28. Juni um 23:59 Uhr endgültig abgeschaltet. |
Strommengenübertragung vom AKW Grafenrheinfeld: | 15.01.2019: Übertragung von 246,81 GWh auf das AKW Grohnde [6] |
Stilllegungsantrag: | 28.03.2014: Antrag nach §7 Abs. 3 AtG (1. SAG) auf vollständigen Rückbau. Bestandteil des Antrages ist der Neubau des Abfall-Zwischenlagers Grafenrheinfel (AZR) für Abfälle aus dem Betrieb, dem Restbetrieb und dem Abbau des AKW Grafenrheinfeld, um Abfälle, die beim Betrieb des bereits am Standort vorhandenen Brennelemente-Zwischenlagers (BZR) und der BeHa anfallen sowie weitere Betriebs-, Restbetriebs- und Stilllegungsabfälle der PreussenElektra. [8] 27.05.2016 - 27.07.2016: Öffentliche Auslegung der Antragsunterlagen: Sicherheitsbericht [8], Kurzbeschreibung [9] und Umweltverträglichkeitsuntersuchung [10]. Es gab ca. 850 Einwendungen vom BUND Naturschutz Bayern [11], der Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD [12], diversen Gemeinden [13] und dem Landkreis Schweinfurt. 26./27.10.2016: Erörterungstermin. Nach einem zweitägigen Streit wegen unvollständiger Unterlagen verließ ein Teil der Einwender*innen unter Protest die Erörterung. [14] 17.12.2019: Antrag nach §7 Abs.3 AtG für die 2. Abbaugenehmigung [15] |
Genehmigungen: | 11.04.2018: Stilllegungs- und 1. Abbaugenehmigung [16] 20.12.2022: 2. Abbaugenehmigung [17] |
Klage: | 04.06.2018: Der Bund Naturschutz reicht Klage gegen die Stilllegungsgenehmigung ein. Die Klage wurde mit Schreiben vom 19.11.2021 zurückgenommen. [18] |
Hauptkritikpunkte: [19] |
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Rückbau: | April 2018: Beginn des Rückbaus [1] 23.11.2023: Beginn der Demontage des Reaktordruckbehälters, seit Beginn des Rückbaus bis zum 23.11.2023 wurden rund 13.200 von insgesamt 20.500 Komponenten stillgesetzt. [20] 16.08.2024: Sprengung der Kühltürme [21] |
Dauer des Rückbaus: | Der nukleare Rückbau soll bis 2033 dauern, der konventionelle bis 2035. [22] |
Kosten des Rückbaus: | PreussenElektra schätzt die Kosten für den Rückbau auf rund 1,3 Mrd. Euro. [22] |
Rückstellungen Rückbau: | Rückstellungen von PreussenElektra für die AKW Grafenrheinfeld, Unterweser, Würgassen, Isar 1 und 2 (75%) sowie Gundremmingen A, B und C (25% für die Rückführung der WAA-Abfälle) gemeinsam zum 31.12.2022:
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Beitrag zum Entsorgungsfonds: | Einzahlung netto 1,428 Mrd. Euro [24] |
Abfälle | |
Brennelemente: | Uran-Brennelemente, Hochabbrand-Uran-Brennelemente, MOX-Brennelemente. [25], [26] Insgesamt sind 1.725 t SM angefallen. [27] "Sonderbrennstäbe" inklusive Defektstäbe: 62 [28] |
Abklingbecken: | 15.12.2020: Letzte Brennelemente aus dem Nasslager in das Brennelemente-Zwischenlager Grafenrheinfeld umgelagert. [29] |
Internes Lager für Betriebsabfälle: | Genehmigung vom 10.02.1992 nach §7 AtG für 200 m³ Rohabfälle und 200 m³ konditionierte Abfälle, Entsorgungsgebäude mit überdachtem Freilager östlich des Reaktorhilfsanlagengebäudes |
Inventar am Standort (31.12.2022): [31] | Rohabfälle und vorbehandelte Abfälle:
Konditionierte Abfälle:
Abfälle in Endlagergebinden:
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Meldepflichtige Ereignisse: | 14.01.1988: Deckelwölbung an endkonditionierten 200-l-Fässern mit betonverfestigter Asche [30] |
Rückbauabfälle: | Insgesamt soll die Menge der Abrissabfälle über 300.000 Tonnen betragen. 90,5 Prozent, vor allem Gebäudeschutt, sollen "recycelt" werden. Von den restlichen 31.500 Tonnen aus dem Kontrollbereich sollen
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Verbringung von Abfällen: |
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Transporte |
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zur Anlage: | Extern konditionierte schwach- und mittelradioaktive Abfälle |
von der Anlage: | Radioaktive Rohabfälle, konditionierte radioaktive Abfälle, freigemessene Abfälle |
Gleisanschluss: | Nicht vorhanden |
Adressen: | |
Betreiber: | PreussenElektra GmbH |
Behörden: | Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU) |
KritikerInnen: | Schweinfurter Aktionsbündnis gegen Atomkraft Bürgeraktion Umwelt- und Naturschutz - Bürgerinitiative gegen Atomanlagen e. V. (BA.-BI) |
Quellen[1] preussenelektra.de: Kraftwerk Grafenrheinfeld, abgerufen 29.08.2024 [5] base.bund.de: Kernkraftwerke in Deutschland: Meldepflichtige Ereignisse seit Inbetriebnahme [7] Grafenrheinfeld: E.ON will Kraftwerk nach Abschaltung abreißen" br-online, 19.04.2014 [21] Grafenrheinfeld: Die Kühltürme sind Geschichte, BR24, 16.08.2024 [22] Nach Abschaltung von Atomkraftwerk: Wie geht es Grafenrheinfeld? Bayerischer Rundfunk 14.04.2023 [24] Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung - Geschäftsbericht zum 31.12.2017 [29] "Letzte Brennstäbe aus KKW Grafenrheinfeld abgeholt", br.de, 15.12.2020 [34] Gesellschaft für Nuklearservice mbH: GNS-Unternehmensmagazin. Ausgabe 13, September 2022 |