Anlage |
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Name der Anlage: | KKU – Kernkraftwerk Unterweser |
Bundesland: | Niedersachsen |
Betreiber: | PreussenElektra GmbH 01.07.2016: E.ON gliedert seine Atomenergieaktivitäten in die neugegründete Tochterfirma PreussenElektra GmbH aus. |
Gesellschafter: | E.ON Kernkraft GmbH |
Beschätigte: | Ca. 160 [1] |
Reaktortyp: | Druckwasserreaktor, 2. DWR-Generation |
Leistung, elektrisch: | 1.410 MW brutto, 1.345 MW netto |
Baubeginn: | 01.07.1972 |
Netzsynchronisation: | 29.09.1978 |
Leistungsbetrieb: | Kommerzieller Leistungsbetrieb ab 06.09.1979 |
Entsorgungsvorsorge-nachweis: | „Eine Lagerung des radioaktiven Mülls soll in den Kammern des ehemaligen Bergwerks Asse erfolgen. Umfangreiche Forschungen haben ergeben, dass radioaktiver Müll dort jahrhundertelang ohne Gefahr des Entweichens gelagert werden kann.“ (1.TEG vom 28.06.1972) „…Gorleben für alle Arten radioaktiver Abfälle…“ „…Nutzung der Erzgrube Konrad in Salzgitter…“ (3. Änderung zur 2. BG 15.03.1982) [2] |
Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde: | Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz Niedersachsen (NMU) |
Besondere Gefahr: | Ungenügender Schutz vor der Gefahr zunehmender Sturmfluten [3] |
Meldepflichtige Ereignisse
| 363 (Stand 31.07.2022) [4] |
Stilllegung |
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Außerbetriebnahme: | 18.03.2011 (laut Moratorium der Bundesregierung) |
Strommengenübertragung vom AKW Esenshamm: [5] | 28.05.2015: 2.800 GWh auf das AKW Gundremmingen B und 500 GWh auf das AKW Gundremmingen C 05.06.2015: 500 GWh auf das AKW Grafenrheinfeld 27.01.2017: je 2.000 GWh auf die AKW Gundremmingen B und C 10.01.2018: 1.000 GWh auf das AKW Gundremmingen C 15.01.2019:2.402,86 GWh auf das AKW Grohnde |
Abschaltung endgültig: | 06.08.2011 (per Atomgesetz) |
Stilllegungsantrag: | 11.10.2012: Antrag nach §7 Abs. 3 AtG auf vollständigen Rückbau [6] Bedingungen:
01.10.-30.11.2015: Auslegung der Unterlagen für die Stilllegung und den Abbau des AKW sowie für die Errichtung und den Betrieb des Lagers Unterweser für radioaktive Abfälle (LUnA): Sicherheitsbericht [7] Sammeleinwendung Arbeitskreis Wesermarsch. [8] 23.02.2016: Erörterungstermin in Rodenkirchen 15.11.2018: Antrag nach §7 Abs. 3 AtG zum weiteren Abbau (2. SAG) [10] |
Genehmigung: | 05.02.2018: 1. Stilllegungs- und Abbaugenehmigung [11] 15.07.2021: 2. Stilllegungs- und Abbaugenehmigung [12] Weitere Unterlagen auf der Seite des Niedersächsischen Umweltministeriums |
Klage: | 22.03.2018: Klage des Arbeitskreises Wesermarsch gegen die Rückbaugenehmigung beim OVG Lüneburg eingereicht. Wichtige Klagergünde: Mangelnder Hochwasserschutz, Praxis der Freigabe und fehlende Heiße Zelle im Brennelemente-Zwischenlager. [13] 2022: Vergleich zwischen den Kläger*innen und PreussenElektra: PreussenElektra verpflichtet sich deutlich niedrigere Abgabewerte einzuhalten, zum Hochwasserschutz soll ein Fachgespräch durchgeführt werden. [14] |
Rückbau: | Derzeit geplant bis 2032, danach soll der konventionelle Abriss beginnen. [14] |
Kosten: | Derzeit geschätzt 1,2 Mrd. Euro [14] |
Rückstellungen Rückbau: | Der Transparenzbericht der Bundesregierung summiert die Rückstellungen für die AKW Unterweser, Würgassen, Grafenrheinfeld, Isar 1 und 2. Für diese 5 Reaktoren gemeinsam zum 31.12.2020: 4,648 Mrd. Euro
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Entsorgungsfonds: | Einzahlung netto 1,431 Mrd. Euro [16] |
Abfälle |
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Brennelemente: | Uran-Brennelemente, Hochabbrand-Uran-Brennelemente, ERU-Brennelemente, MOX-Brennelemente Insgesamt sind 922 t SM angefallen. [17] 40 Brennelemente haben wegen der ungeplanten Stilllegung einen deutlich niedrigeren Abbrand. [18] Für 87 Sonderbrennstäbe, musste die Verladung in Köcher in CASTOR-Behälter extra qualifiziert und genehmigt werden. [19] 56 Brennstäbe sind beschädigt. 19 Brennelemente mussten wegen einer Edelgasfreisetzung während der Beladung zwischenzeitlich wieder aus dem Transport- und Lagerbehälter ausgeladen werden. [19] |
Abklingbecken: | 21.02.2019 Kernbrennstofffreiheit, alle Brennelemente lagern in 40 Castorbehältern mit je neun Elementen im benachbarten Standortzwischenlager. [19] |
Betriebsabfälle |
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Internes Lager: | Internes Lager für radioaktive Reststoffe im Reaktorgebäude, Genehmigung nach §7 AtG vom 14.04.1978 für ein Volumen von 350 m³ [20] |
Inventar (Stand 28.02.2017): [21] | Bestand
Konditionierungsstand
Rohabfall - Abfallarten:
Gebindetypen:
Ältestes gelagertes Gebinde: Mosaik-I-Behälter 1982 Ausschöpfung des Lagervolumens zu ca. 30%, keine Aktivitätsbegrenzung |
Luftführung und Klimatisierung: | Es bestehen eine gerichtete Luftführung im Lagerungsbereich, Mess- und Filtereinrichtungen für die Entlüftung und eine Klimatisierung zur Verhinderung der Taupunktunterschreitung. [22] |
Inspektionen: | Visuelle Kontrollen durch den Betreiber [22] |
Befunde: | 2003: Korrosion an 2 Fakir-Trommeln, Ursache: feuchte Tücher. Die Abfälle wurden hochdruckverpresst. 2004: Korrosion an Abfallfass mit Schlämmen. Umlagerung in VA-Fass [22] |
Externe Lager: | |
Konditionierung: | Anbau Konditionierungsanlage für die Behandlung und Sortierung von radioaktiven und nicht-radioaktiven Abfällen, Genehmigung vom 20.06.1994 [21] |
Verbringung von Abfällen: |
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Transporte |
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zur Anlage: | Extern konditionierte schwach- und mittelradioaktive Abfälle, Strahlenquellen |
von der Anlage: | radioaktive Rohabfälle, konditionierte radioaktive Abfälle, Strahlenquellen, später ggf. Großkomponenten |
Gleisanschluss: | Vorhanden |
Adressen: | |
Betreiber: | Kernkraftwerk Unterweser PreussenElektra GmbH |
Behörden: | Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz (NMU) |
KritikerInnen: | AK Wesermarsch c/o Hans-Otto Meyer-Ott Hammelwarder Außendeich 8, 26919 Brake www.ak-wesermarsch.info, ott.meyer-ott(at)ewetel.net |
Quellen:[1] preussenelektra.de: Kraftwerk Unterweser [3] „Japan-GAU im Norden möglich“, taz.de vom 15.03.2011 [4] base.bund.de: Kernkraftwerke in Deutschland: Meldepflichtige Ereignisse seit Inbetriebnahme [8] Sammeleinwendung AK Wesermarsch [13] Henning Bielefeld (Nordwest-Zeitung): Rückbau? Ja, aber viel sicherer. 02.06.2018 [14] Atompolitik kommt ohne Prozess weg, taz 24.05.2022 [16] Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung: Geschäftsbericht zu 31.12.2017 [23] "Brennelemente mit gefälschten Dokumenten", Spiegel-online vom 21.02.2000 [24] Helmholtz Zentrum München, PG Jülich: AG Asse Inventar - Abschlussbericht, 31.08.2010 |
AKW Esenshamm

Foto: Ursula Schönberger