Anlage |
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Name der Anlage: | KRB-A – Kernkraftwerk Gundremmingen A |
Bundesland: | Bayern |
Betreiber: | Kernkraftwerk Gundremmingen GmbH (KGG) |
Gesellschafter: | RWE Power AG (75%), PreussenElektra GmbH (25%) |
Reaktortyp: | Siedewasserreaktor der ersten Generation |
Leistung, elektrisch: | 250 MW brutto, 237 MW netto |
Baubeginn: | 12.12.1962 |
Netzsynchronisation: | 01.12.1966 |
Leistungsbetrieb: | Kommerzieller Leistungsbetrieb ab 12.04.1967 |
Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde: | Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) |
Besondere Gefahren: | Der TÜV München äußerte bereits in der Bauphase Zweifel am Funktionieren des Notkühlsystems. Beim Bruch einer Speisewasserleitung und dem teilweise Versagen der Notkühlung würde binnen einer Stunde das gesamte Radioaktivitätspotential in die Atomsphäre freigegeben. Der Sicherheitsbericht ließ laut RSK befriedigende Sicherheitsvorkehrungen, Nachweise und Berechnungen vermissen. Es sei sogar auf Sicherheitsvorkehrungen verzichtet worden, die bei ähnlichen Reaktoren in den USA vorgesehen seien. [1] |
Meldepflichtige Ereignisse: | 26 (Stand 31.10.2021) [2] |
Stilllegung |
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Außerbetriebnahme: | 13.01.1977 (nach einem Totalschaden durch Kurzschluss) [3] Nach dem Bruch einer Hochspannungsleitung wurden die Steuerstäbe eingefahren und das Reaktorgebäude mit Kühlwasser vollgepumpt. Doch die Pumpen schalteten nicht wie geplant ab, der Druck im Reaktor stieg, Sicherheitsventile öffneten sich und radioaktiver Dampf trat aus. Dieser Dampf kondensierte und das Wasser überflutetedas Reaktorgebäude. Die Kraftwerksleitung verheimlichte den Vorfall zuerst und erklärte öffentlich, dass alle Sicherheitsmaßnahmen funktioniert hätten. [4] |
Genehmigung: | Rückbaugenehmigung vom 26.05.1983 |
Rückbau: | 2005 wurde nach über 20 Jahren Rückbau als letztes großes Bauteil die Bodenpfanne des Reaktordruckgefäßes entfernt; die Betonhülle steht aber noch. [5] |
Kosten: | Geschätzt 2,2 Mrd. € [5] 1979 wurde von der EU-Kommission ein gemeinsames Forschungsprogramm zur Stilllegung kerntechnischer Anlagen begonnen, das - in Fünfjahresabschnitte eingeteilt - Projekte mit einem weiten Spektrum aus technischen und Grundlagenbereichen anteilig finanzierte. Eines der vier Stilllegungspilotprojekte, bei denen eine Reihe von Technikerprobungen im großtechnischen Maßstab finanziell gefördert wird, ist Gundremmingen A, alle weiteren liegen in anderen EU-Staaten. |
Beitrag zum Entsorgungsfonds: | 248 Mio. Euro Einzahlung zum 03. Juli 2017 abzüglich im Dezember 2017 ausgezahlte Rückforderung für Entsorgungskosten im ersten Halbjahr 2017: 0,93 Mio. Euro [6] |
Abfälle |
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Abrissabfälle: | Ca. 10.000 t Ca. 14% radioaktive Abfälle Ca. 86% zur Freimessung bzw. Wiederverwertung [7] |
Lagerung: | Errichtung des Technologiezentrum Gundremmingen im Bereich des Blocks A zur Dekontamination und Abfallbehandlung für die Blöcke A, B und C sowie anderer Anlagen von PreussenElektra und RWE sowie zur Lagerung von radioaktiven Abfällen. |
Verbringung der Abfälle: |
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Transporte |
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zur Anlage: | Rohabfälle von anderen Anlagen zur Bearbeitung im Technologiezentrum |
von der Anlage: | Konditionierte Abfälle |
Gleisanschluss: | Vorhanden |
Adressen | |
Betreiber: | Kernkraftwerk Gundremmingen GmbH PreussenElektra GmbH RWE Power AG |
Behörden: | Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) |
Kritiker*innen: | Mahnwache Gundremmingen Verein FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V. |
Quellen[1] Joachim Radkau: Aufstieg und Krise der deutschen Atomwirtschaft 1945-1975. Rowolth Taschenbuch Verlag, Reinbeck bei Hamburg. August 1983, S. 370 und 406 [2] base.bund.de: Kernkraftwerke in Deutschland: Meldepflichtige Ereignisse seit Inbetriebnahme [3] „Wie ein Atomkraftwerk verschwindet“ Augsburger Allgemeine vom 05.06.2014 [4] Historischer Störfall im Atomkraftwerk Gundremmingen, br 24, 13.01.2017 [5] de.atomkraftwerkeplag.wikia.com: Gundremmingen A [6] Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung (KENFO): Geschätfbericht 2017 [7] kkw-gundremmingen.de: Block A vom Leistungsreaktor über die Stilllegungsphase zum Technologiezentrum, abgerufen 03.02.2016 [10] Helmholtz Zentrum München, PG Jülich: AG Asse Inventar - Abschlussbericht, 31.08.2010 |
AKW Gundremmingen A

Foto: Michael Meding